Die Dippegucker waren da….
wie immer unverhofft, aber sehr kritisch….wir sind froh und stolz auf unser Personal!
„Café zu mir“ in Trebur
Kaffeegenuss und etliche andere Verlockungen bietet das „Café zu mir“ in Trebur. Foto: Alexander Heimann
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VISITENKARTE
Café zu mir
Telefon 06147-4186890
www.cafezumir.deBarrierefrei: ja, Raucherbereich: nein.
Café als Minirestaurant, schmackhafte kleine Gerichte mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Angenehm einladende Atmosphäre, sehr freundliches Personal.
- ANSCHRIFT
Von jdh
Trebur – Mit „wow“, „toll“ und „megageil“ wird in Facebook ein kleines Café in Trebur gelobt. Besuche in den drei ganz unterschiedlich möblierten Räumen – wetterabhängig kommt der Gehweg an der Hauptstraße im Freien noch dazu – bestätigen unser Vorurteil kaum: Die Kundschaft gehört nicht nur zur jüngeren oder junggebliebenen Generation. An einem sonnigen Sonntagmittag sind alle Altersklassen vertreten, fühlen sich sicht- und hörbar wohl, nutzen das Angebot vom Frühstück bis zum Abend, genießen Kleinigkeiten wie das leckere Müsli ebenso wie Flammkuchen oder gut belegte Vesperteller.
Aber was heißt hier schon Kleinigkeit. Der bunte Salat mit krossen Hähnchenstreifen (mit 9,50 Euro eines der beiden teuersten Gerichte) lässt keinen hungrig zurück. Da formen allerlei grüne und rote Blattsalate, Tomaten- und Paprikastückchen einen lockeren Berg, der von einer essbaren Blüte gekrönt wird. Dass außen knusprig gebratene, mundgerecht geschnittene Geflügelteile innen kaum saftig bleiben können, muss man wohl akzeptieren. Schade, dass die dazu servierten Weißbrotschnitten nicht mehr so ganz frisch erschienen.
Für den nur unwesentlich kleineren Appetit bietet sich eine Pestoschnitte an (4,10 Euro). Das ist eine zwei Handspannen breite Schwarzbrotscheibe, würzig und ausgiebig mit Tomatenpesto, Grillgemüse und Rucola belegt. „Brotwaren backt für uns Bäcker Abels aus Trebur“ verkünden die Betreiber stolz auf ihrer Homepage, die auch die anderen Kooperationspartner aus der näheren Umgebung aufzählt.
Abends gibt es unter anderem Flammkuchen mit hauchdünnem, knusprigem Boden, unterschiedlich belegt. Wir probierten den „Elegant“: mit überraschend süßen Birnen, Camembert und Walnüssen (7,20 Euro), eine bemerkenswert stimmige Geschmackskombination. Und – nebenbei bemerkt – so groß, dass man auch zu zweit davon knabbern kann. Letzteres gilt auch für das „gemischte Brettchen“ (9,50 Euro), dessen Diminutiv nicht berechtigt ist. Wir erhielten ein üppig mit Wurst, Schinken, Käse, Ei, eingelegten Oliven, Weintrauben und zwei verschiedenen Senfsorten bestücktes Holzbrett, dazu reichlich schmackhaftes Brot.
Und dann gibt es ja noch die handschriftliche Ankündigung auf einer kleinen Schiefertafel: Capuccino Crème brulée (4,50 Euro). Für Süßmäuler wird die Zucker-Sahne-Schicht auf dem Kaffee liebevoll zu einer Knusperhaube karamellisiert. Nachtisch oder Schleckerei?
Den Getränken müsste man ein eigenes Kapitel widmen. Natürlich gibt es frisch von Hand aufgebrühten Kaffee – aber eben nicht irgendeinen, sondern zahlreiche ausgewählte Sorten, die man nach Geschmacksrichtung auswählen oder in einem Workshop schlürfend verkosten kann.
Ähnlich sorgsam geht man hier mit Tee um, der nach dem Café-Besuch ein paar Häuser weiter im Teehaus Trebur oder im Kräuterhaus Wilde Wiese eingekauft werden kann – zum Beispiel den Grüntee „Die 8 Schätze der Treburer“ (Tasse 2,40 Euro) mit fruchtigem Erdbeer-Ananas-Geschmack.
Der Wein stammt überwiegend vom Weingut Georg Jung aus Undenheim, von dem wir eine trockene würzige Riesling-Spätlese und den angenehm süffigen Cabernet Dorsa probierten (beide 4,70 Euro). Der Dorsa ist eine relativ junge Kreuzung aus Blaufränkisch und Dornfelder und so wenig verbreitet, dass ein Schluck im Treburer Café zum Kennenlernen empfohlen werden kann.
Den Slogan auf der Visitenkarte „nicht einfach nur Kaffee und Kuchen“ unterschreiben wir gerne. In dem halben Jahr seit der Eröffnung haben sich Susan Bormann und ihre junge Crew mit Können, Eifer und Herzlichkeit einen festen Platz nicht nur bei Treburern geschaffen. Man fühlt sich in den hellen, geschmackvoll eingerichteten Räumen auf Anhieb wohl, genießt, babbelt mit anderen Gästen am großen runden Tisch oder ist im Eventraum Teil eines besonderen Public Viewing: um den „Tatort“ gemeinsam mit Gleichgesinnten zu gucken.